Gleich zu Beginn um allen Gerüchten entgegenzutreten:
Die Unterlagen, die das Magazin Profil für den Artikel über Aschbach verwendet hat, kommen NICHT von WIR!!!
In den letzen Jahren wurden viele große Projekte in Angriff genommen: Kanal, Auffangbecken, Schulsanierung, Kindergartensanierung, Mehrzweckgebäude usw. Diese Projekte wurden im Gemeinderat einstimmig, mit den Stimmen der ÖVP- und SPÖ-Gemeinderäte beschlossen und auch einige Jahre danach möchte ich die Sinnhaftigkeit dieser nicht infrage stellen. Schlimm war in der Vergangenheit jedoch die Abwicklung dieser Projekte. Dies wurde mehrmals sowohl bei den Gebarungsprüfungen durch das Land N.Ö. als auch vom Prüfungsausschuss der Gemeinde (SPÖ- und ÖVP- Gemeinderäte) bemängelt. Unzureichende Projektplanung, mangelhafte Ausschreibungen und Angebotseinholung haben immer wieder zu Mehrkosten geführt. Schlimm war, dass sich niemand für diese Projekte verantwortlich fühlte. Von Projektmanagement und Kostenüberwachung fehlte jede Spur.
In der jüngeren Vergangenheit konnte bei der Projektabwicklung durch die Einführung eines Projektleitfadens (ebenfalls eine Forderung des Prüfungsausschusses) und eigene Arbeitsgruppen eine Verbesserung festgestellt werden. Dafür fehlt es diesen Vorhaben an der Notwendigkeit. Der Neubau des Gemeindeamtes und die Neuerrichtung des Kriegerdenkmales wurden nur von den ÖVP-Gemeinderäten beschlossen. Alleine für diese beiden Projekte wird die Gemeinde mit voraussichtlich € 1,8 Mio. tief in die Tasche greifen müssen. Die tatsächlichen Kosten sind nochmals um einige € 100.000,- höher, werden aber vom Land N.Ö. gefördert. (Das ist trotzdem unser Steuergeld!!!)
Was machen diese 1,8 Millionen Euro schon aus, bei erwarteten 12 Mio. Euro Schulden Ende 2014 bzw. 16 Mio. Ende 2015? Sehr, sehr viel. Mit diesem Geld hätte man 10 Jahre lang (nicht nur die nächsten 1800 Tage) jeweils € 180.000,- in sinnvollere Infrastruktur investieren können. Die Aschbacher Jugend hätte sich über eine eigene Einrichtung gefreut. Jungfamilien mit Kinderwagen und ältere Menschen bzw. Menschen mit Behinderung wären dankbar für einen barrierefreien Zugang zum Bahnsteig. Sanierungsmaßnahmen für die sinkende Trinkwasserqualität könnten finanziert und sogar der Fehringerturm hätte mit diesem Geld in Europas größtes Milchpackerl verwandelt werden können;) (Info: Die heimische Molkerei hat dieses Vorhaben geplant. Die Gemeinde hat aber einen finanziellen Zuschuss abgelehnt.)
Mit der vorliegenden Finanzlage wird es nun in Zukunft um einiges schwerer bis sogar unmöglich werden, all diese notwendigen Projekte umzusetzen. Die Zeit großer, neuer Projekt ist vorerst einmal vorbei. Nun gilt es die mageren Jahre für Vorbereitungen zu nutzen und die letzten Cents nur noch in sinnvolle Projekte zu investieren und keine „Denkmäler“ mehr bauen. Die Ziele der WIR-Bürgerliste lassen sich auch mit einem kleinen Börserl umsetzen. Neue Ideen und persönlicher Einsatz sind nun gefragt und die Kandidatinnen und Kandidaten der WIR-Liste sind fähig und bereit dazu, was sie auch schon vor und im Wahlkampf mehrmals bewiesen haben.
Der Gürtel muss nun enger geschnallt werden, aber mit mehr Frische im Gemeinderat wird uns die Luft nicht ausgehen!
meint ihr, Erwin Zeitlhofer
Anmerken möchte ich noch, dass die von Profil angeführte fehlende Gebührenevaluierung (heißt nichts anderes als Gebührenerhöhung) nicht Schuld am finanziellen Schlamassel ist. Wasser und Kanalgebühren erwirtschaften bis heute einen Überschuss.
Und die ca. € 12.000,- Jahreseinnahmen durch Eintrittsgelder vom Freibad sind nicht einmal der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein, um das Defizit auszugleichen.
Abschließend noch eine Feststellung: Leider weiß auch WIR nicht, wer diesen Artikel im Profil veranlasst hat, WIR war es aber nicht!