raumordnung funnyIn der Gemeinderatssitzung vom 8. April stand der Beschluss der 5. Änderung des örtlichen Raumordnungskonzepts auf der Tagesordnung. Hier noch einige Anmerkungen zu diesem Tagesordnungspunkt.

Offene und noch nicht ausgereifte Punkte wurden bereits in vorbereitenden Sitzungen von der Tagesordnung genommen und daher diesmal noch nicht beschlossen. Von Seiten des Landes Niederösterreich wurden ebenfalls Einwände zum ersten Entwurf formuliert und Gedankenanstöße an den Gemeinderat herangetragen. Es wurden nun für die nächsten Wochen Gespräche mit Betroffenen und weitere Diskussionen vereinbart, um auch Rechtssicherheit für die Grundstückseigentümer garantieren zu können. Und der mit Raumordnungsfragen betraute Ausschuss wird sich in nächster Zeit intensiv mit dem Thema Mobilisierung von Baulandreserven beschäftigen. Nun kann ohne Zeitdruck auf noch offene Fragen eingegangen werden.

Hier ein kurzer Überblick über die noch offenen Punkte im neuen Entwurf des Raumordnungskonzepts:

  • Hausäckergärten hinter dem Musikheim – hier wird eine mögliche Umwidmung in Bauland-Kerngebiet als nicht zielführend gesehen
  • Baulandwidmung in Oberaschbach – Grundstückseigentümer und Anrainer werden zu einem gemeinsamen Gespräch eingeladen, um die angestrebten Widmungsänderungen nochmals zu besprechen und zu einem Konsens zu gelangen
  • Erhaltenswertes Gebäude im Grünland bei der Donaumühle – hier wird versucht, eine für die Anrainer annehmbare Lösung zur Wohnnutzung des Objekts zu gewährleisten
  • Siedlungserweiterung Krenstetten – diese wird bis zu dem Zeitpunkt zurückgestellt, in dem gesichert ist, dass die erforderliche technische Infrastruktur (Wasserver/entsorgung) innerhalb eines Jahres nach Widmung fertig gestellt werden kann. –> Eine Forderung von Seiten des Landes.
  • Wichtig ist generell auch folgender Punkt: In einer Stellungnahme eines Sachverständigen des Landes Niederösterreich heißt es, dass „grundsätzlich Neuwidmungen in Zukunft nur vertretbar sind, wenn tatsächlich eine Änderung der Bodenpolitik von der Gemeinde vorgenommen wird.“ Dies bedeutet konkret, dass es neu gewidmetes Bauland erst dann geben wird, wenn es die Gemeinde schafft bereits vorhandene Baulandreserven zu mobilisieren.

WIR ist bemüht die vor uns liegenden Herausforderungen gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen im Gemeinderat zu meistern und für das Gemeinwohl annehmbare Lösungsansätze zu unterstützen.

Wikipedia zu Raumordnung:

Unter Raumordnung ist die planmäßige Ordnung, Entwicklung und Sicherung von größeren Gebietseinheiten (Regionen, Länder, Bundesgebiet) zur Gewährleistung der dauerhaften Nutzung des Lebensraumes zu verstehen. Dabei sind unterschiedliche Ansprüche an den Raum abzustimmen, Konflikte auszugleichen und langfristige Entwicklungsoptionen offen zu halten.

Das Raumordnungskonzept ist eines der wichtigsten Werkzeuge bei der Gestaltung der Weiterentwicklung der Gemeinde.

Übersicht bekommen

Pläne, der Überblick und Details machen die Arbeit mit der trockenden Materie Raumordnung spannend.

Derzeit liegt die Studie für die 5. Änderung zum Raumordnungsplan vor. WIR hat Ende Dezember 2014 seine Standpunkte und die Fragen dazu bei der Gemeinde abgegeben. Hier gehts nochmal zum Eintrag zur Raumordnung. Die zuständige Raumplanerin hat die verschiedensten Stellungnahmen und Änderungsanträge die rechtzeitig bei der Gemeinde eingelangt sind bereits bearbeitet und kommentiert.

Zur Zeit studiert WIR die aktuellsten Unterlagen um gut vorbereitet in die in den nächsten Wochen stattfindenden Diskussionen zu gehen.

Ausgleich schaffen

Die „Dauerhafte Nutzung des Lebensraum“ steht im Mittelpunkt

 

 

Die Gemeinde Aschbach plant eine Änderung zum Örtlichen Raumordnungsprogramm. Die sechswöchige Rückmeldefrist zur dazugehörigen Studie endete am 29.12.2014.
Hauptstudienpunkte der Änderung sind:

  • 4 mögliche neu aufgeschlossene Wohngebiete  in Aschbach-Markt 
  • 3 Varianten für eine Neuaufschließung in Krenstetten
  • Umwidmungen bei den alten Bürgergärten hinter dem Musikheim
  • Erweiterung einer Schottergrube bei Göstling
  • neues Betriebsgebiet mit der Gemeinde Oed in Schmiedleiten (bei der Autobahnanschlussstelle)

WIR traf sich am 22.12 um die Punkte durchzugehen.Die konkreten Ergebnisse und Fragen wurden als Anmerkungen zu dem Konzept an den Gemeinderat bereits weitergeleitet.

WIR meint dazu:
  1. Die Änderungspläne für die Siedlungsbereiche stehen im Widerspruch zu den Fakten der dazugehörigen Studie der Gemeinde.
  • WIR schließt sich der Meinung Studie der Gemeinde Aschbach an: Es besteht kein Bedarf an neuen Baugründen. Die derzeit verfügbaren Flächen reichen bis 2030 aus. (siehe Seite E24)
  • Die Studie empfiehlt sogar aufgrund der Haushaltsstruktur und der flachen Wachstumskurve eine Verdichtung um den Ort zu stärken und die Planung der Entwicklung in Richtung einer „Kleinstadt“.
  1. Konzepte für die Zukunft fehlen. Bei den Betriebsgebieten wird eher kurzfristig und anlassbezogen (Betrieb benötigt Platz, andere Gemeinde hat eine Idee) entschieden. In Aschbach bereits früher verwendete Lösungen wurden nicht angedacht. Gesamtkonzepte wie in anderen Gemeinden, wodurch lang dauernde Entscheidungen verkürzt und Entwicklungsmöglichkeiten geschaffen werden, fehlen als Basis.
  2. Die Url wird in den Konzepten immer nur nebenbei oder als „störend“ betrachtet. Ein aktives Management der Ausbreitungszonen wird nicht angedacht.
Im Detail sehen die Kernpunkte wie folgt aus:
Ausgangssituation
  • eine voraussichtlich schwaches Wachsen der Einwohnerzahl von Aschbach
  • es dominieren 1- und 2-Personenhaushalte; der Bedarf an Einfamilienhäusern ist gering
  • es gibt noch große nicht genutzte Reserven für Baugründe in Aschbach und Krenstetten
  • in der Studie wurde das Fehlen von notwendigen Konzepten in Aschbach kritisiert
Siedlungsgebiete
In der Studie wurden 4 potentiell neu aufgeschlossene Siedlungsgebiete in Aschbach aufgeführt:

  1. Im Anschluss an das Siedlungsgebiet beim SPAR, im Volksmund werden sie bereits „ehemalige Krenngründe“ genannt
  2. Im Anschluss an das Siedlungsgebiet „in der Luft“
  3. In der Nähe der Firma Papst
  4. Am Hang Richtung Starkl

In Krennstetten wurden weitere 3 potentialle Siedlungsgebiete angeführt:

  1. Ein Lückenschluss zwischen Krennstetten und der Marksteinsiedlung
  2. Im Norden der bereits neuen bestehenden Siedlung
  3. Im Süden der Marksteinsiedlung

Außerdem würde im Bereich der alten Bürgergärten direkt in Aschbach eine Umwidmung erfolgen.

Betriebsgebiet
– Die derzeit nur kleinräumigen Entwicklungskonzepte für das Betriebsgebiet in der Forstheide zwischen Göstling und Gunnersdorf
– Das neu ausgewiesene Betriebsgebiet mit Oed gemeinsam bei der Autobahnauffahrt in Schmiedleiten
 
Hochwasser
– Umgang mit Ausbreitungszonen für die Url um Hochwässer vorbeugen (Stichwort: Retention/Retentionsflächen). Bestehende Retentionsflächen wurden nicht in die Studie aufgenommen. Mögliche Maßnahmen und planerische Lösungen wurden nur am Rande angedacht. Eine Situationsbeleuchtung oder sogar Überlegungen bezüglich der immer problematischer werdenden kleineren Gewässer wie dem Zierbach sind im Dokument nur mit Mühe zu finden. Durch Verbauung und Aufschüttungen entstehen an den kleineren Bächen Hochwassersituationen, die seit langen Zeit so nicht aufgetreten sind.
 

Fragen die beantwortet werden müssen, bevor die Raumordnung geändert wird

  • Wie wird auf die große Zahl der Haushalte mit wenigen Personen reagiert? Wie auf die im Verhältnis geringer werdende Zahl an Haushalten mit 4 und mehr Personenhaushalten?
  • Wie kann der Ort als Zentrum gestärkt werden?
  • Wie kann eine Abwanderung in den „Speckgürtel“ vermieden werden?
  • Wie können bestehende aber ungenutzte Höfe/landwirtschaftliche Gebäude einer neuen Nutzung zugeführt werden?
  • Wie kommen Bürger ohne Auto in die Schule/zum Arzt/zum Einkaufen?
  • Wie werden die Grünflächen/Gewässerflächen aussehen?
  • Wie kann ein Betrieb und die Gewalt der Natur in Einklang gebracht werden?
  • Wie können Altlasten nach Umwidmungen vermieden werden?
  • Welche Konzepte zum Anreiz von ungenutzten Bauland wurden bereits in Aschbach angewendet?
  • Welche Konzepte zum Anreiz von ungenutzten Bauland wurden bereits in anderen Gemeinden angewendet?
 Dokumente

Aschbach-Markt ÖROP 2008 5. Änd Entwurf T1
Aschbach-Markt ÖROP 2008 5. Änd Entwurf T2.pdf

Aschbach-Markt ÖROP 2008 5. Änd Entwurf T3