Liebe Aschbacherinnen und Aschbacher,
nachdem in den letzten Tagen die aktuelle Ausgabe der Aschbacher Gemeindezeitung in den Haushalten angekommen ist, möchten WIR zu einigen Beschlüssen der letzten Gemeinderatssitzung vom 20. Juni 2018 die in dieser Ausgabe veröffentlicht sind Stellung nehmen.
Konkret geht es um die Beschlüsse „Verlegung Wanderweg Urltalrunde im Bereich Wipfelhof“ und „Übereinkommen über Bau und Betrieb der Park & Drive Anlage“.
In den jeweiligen Absätzen in der Gemeindezeitung steht beim Abstimmungsverhalten bei WIR nur „mehrstimmig“ – konkret muss es „mehrstimmig dagegen“ heißen. Hiermit wollen wir unsere Überlegungen für das Abstimmungsverhalten erklären.
„Wanderweg Urltalrunde im Bereich Wipfelhof“
Grundsätzlich haben wir Verständnis, dass, wenn ein nicht öffentlicher Wanderweg über Betriebsgebiet führt, der Grundstückseigentümer den Wunsch äußert, diesen Wanderweg doch zu verlegen. Auch wenn es schon zu gefährlichen Situationen gekommen sein mag, steht es dem Grundstücksbesitzer daher prinzipiell zu, den Durchgang zu untersagen, wie das jeder private Grundstückseigentümer tun kann. Auch weil es für diesen Wanderweg keine Eintragung im Grundbuch gibt, sondern nur eine Zusage seitens der Eigentümer.
Ein verlegter Wanderweg mit normalen Ausmaßen (Fußweg mit 1 Meter Breite) wäre für uns auch völlig okay gewesen.
Aber nicht eine 4 Meter breite und asphaltierte Straße die auch mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen befahrbar sein soll!! Neben den anfallenden Kosten scheint das doch etwas übers Ziel hinausgeschossen zu sein – auch wenn die Gemeinde nur die Hälfte der Baukosten zu tragen hat.
„Park & Drive Anlage“
Schon zu Beginn dieses Projekts stieß WIR die Vorgangsweise des Autobahnbetreibers Asfinag sauer auf. Die Asfinag hat ein Grundstück neben der Autobahn auf Aschbacher Gemeindegebiet für die Errichtung einer Park&Drive-Anlage gekauft und dann der Gemeinde einen Vertrag vorgelegt, indem Aschbach verpflichtet werden hätte sollen, u. a. die Erhaltungskosten für 20 Jahre zur Gänze zu übernehmen. Diese Klausel konnte erst nach massiver Kritik von WIR zumindest dahin abgeändert werden, dass nun auch die Gemeinde Oed-Öhling 50% der Erhaltungskosten tragen wird, weil nach Einschätzung vieler, eher die Bürger unserer Nachbargemeinde von dieser Anlage profitieren werden. Generell wäre es naheliegender gewesen an die bestehenden Infrastruktur auf der gegenüberliegenden Autobahnseite anzuschließen.
Nicht geklärt scheint jedoch nach wie vor:
- wie die Schneeräumung und Müllentsorgung, etc. funktionieren soll
- wie man eventuellen Beschädigungen und Verunreinigungen vorbeugen soll und kann
- wie die Stromzuleitung erfolgt, wenn, wie im Plan vorgesehen, in Zukunft auch E-Tankstellen errichtet werden sollen
- die Oberflächenwasserentsorgung, wenn, wie im Plan vorgesehen, eine Erweiterung auf fast 70 Stellplätze angedacht scheint – noch dazu, wo die Versiegelung von Flächen schon jetzt ein großes Problem in Österreich darstellt
Es dürfte auch so sein, dass diese Park & Drive-Anlage zum größten Teil von Pendlern genutzt werden soll, die Fahrgemeinschaften in Fahrtrichtung Linz bilden. Hier scheint jedoch ein anderer Zugang zukunftsweisender. Wir sind der Meinung, dass es besser wäre, die Menschen vermehrt dazu anzuregen, die Bahn für Fahrten nach Linz zu benützen. Und nur im Einzelfall soll auch in Zukunft der private PKW die Mobilität sichern. Klimaschutz beginnt im Kleinen!
WIR wünschen nun allen einen wunderbaren Sommer und viel Freude, Spaß und Erholung!